125 Jahre Turnklub
Helmstedt
Der Turnklub
Helmstedt konnte am 5. April 2014 auf sein 125-jähriges Bestehen zurückblicken.
Aus diesem Anlass wollen wir auf die vergangenen recht wechselvollen Jahre zurückblicken.
Der Rückblick auf die Jahre 1889 bis 1989 ist im Wesentlichen der
Festzeitschrift zum 100. Jubiläum aus dem Jahr 1989 entnommen.
1889 bis 1914
„Am 5. April 1889
versammelten sich im „Küttelschen Lokale“ eine Anzahl junger Leute, um die
Gründung eines neuen Turnvereins zu bewerkstelligen.“
Buchbinder Canter, als Vertreter des MTV Helmstedt,
widersprach diesem Plan. Er bat die Anwesenden, den alten Streit mit dem MTV beizulegen
und diesem die ehemaligen Mitglieder wieder zuzuführen. Dennoch wurde
beschlossen einen neuen Turnverein zu gründen, der den Namen Turnklub Helmstedt
erhalten sollte. Dem provisorischen Vorstand gehörten die Turnbrüder Krone,
Rischbiter und Hammelmann an. Am Gründungstag traten 47 Mitglieder dem Verein
bei.
Die zweite Versammlung fand am 16. April 1889 statt. Es wurde
beschlossen die Turnstunden zweimal wöchentlich in „Seelkes Saalbau“ abzuhalten. Dieser Saal, lange bekannt als „Feldschlößchen
Saalbau“ am Wallplatz, war viele Jahre die Übungsstätte unserer Turner. Es ist
überliefert, dass als erstes ein Turngerüst angeschafft wurde, an dem sich
zugleich Reck, Tau, Kletterstangen, Leiter und Ringe befanden. Ferner trat der
TKH dem Braunschweiger Turngau und damit der Deutschen Turnerschaft bei.
Ebenfalls wurde eine Musikriege gegründet.
Vier
Jahre später, am 28. Mai 1893, fand die Fahnenweihe
statt. In den Anfangsjahren besaß der TKH neben dem Turngerät, einen hölzernen
Barren, ein schon gebraucht gekauftes Pferd und verschiedene Kokosmatten. Erst
später wurden 1898 ein Reck, 1902 ein eiserner Barren und 1907 ein neues Pferd
sowie ein neuer Bock angeschafft.
Lange Zeit
hindurch blieb der Mitgliederbestand konstant. Es waren hundert Mitglieder im
Verein aktiv. Aufgrund ungünstiger Turngelegenheiten konnte aber von einem
Zuwachs keine Rede sein. In vielen Turnberichten wurde geklagt, dass durch
Verlegen oder gänzliches Ausfallen der Turnstunden ein großer
Mitgliederrückgang zu verzeichnen sei. Dies konnte jedoch nicht geändert werden,
da der Verein auf den Tanzsaal als Übungsstätte angewiesen war.
Um den
turnerischen Betrieb besser abwickeln zu können, wurde am 4. Januar 1904 die Vorturnerschaft gegründet. Ihre
Schulung fand einmal in der Woche statt. Für die Ausbildung der Vorturner
wurden jährlich vom Gau vier Lehrgänge und vom Kreis ein Lehrgang abgehalten.
Verlustreich für den TKH war das Jahr 1905. Mit dem Ziele,
eine eigene Turnhalle zu bauen, hatten sich die Vereine „Turnklub Helmstedt“
und „Brüderschaft“ zusammengeschlossen. Der Zusammenschluss unter dem Namen
„Turnklub-Brüderschaft-Helmstedt“ war leider nicht von langer Dauer. Nach einem
halben Jahr war jeder Verein wieder auf sich allein angewiesen und viele
Mitglieder gingen dem TKH damals verloren. Der spätere Bericht der
Jahreshauptversammlung wies nur noch 86 Vereinsmitglieder auf.
Zur gemeinsamen Förderung und Wahrung des Turnwesens in
Helmstedt schlossen sich 1908 die Vereine Turnklub, Turnerbrüderschaft und der
Männer-Turnverein in der „Helmstedter Turnerschaft“ zusammen. So konnten
Vorturnerstunden, Schauturnen und turnerische Veranstaltungen gemeinsam
abgehalten werden.
Wie ein roter Faden zog sich der Wunsch nach einer eigenen
Turnhalle durch unsere Vereinsgeschichte. Im Jahre 1909 wurde ein Turnhallen
Baufond errichtet. Im selben Jahr wurde der TKH in das Vereinsregister eingetragen, um bei weiteren Verhandlungen mit der
Stadt, wegen des Turnhallenbaus, eine rechtliche Grundlage zu haben.
In den
folgenden Jahren wurden von unserem Verein auch Ballspiele durchgeführt. Die
Spielabteilung, die Schlag-, Faust- und Fußball spielte, wurde 1911 ins Leben
gerufen. Ihre Aufgabe sollte es sein, Spiele innerhalb des Vereins zu pflegen
und Freunde des Rasensports zu gewinnen. Die Spielzeiten waren sonntags ab
13:30 Uhr auf dem Wallplatz. Auf dem Gelände der ehemaligen Aufbauschule
(heutiges Jugendfreizeitzentrum) wurde Schlagball gespielt. Jedes Jahr wurden
von den Fußballern sportliche Begegnungen mit befreundeten Vereinen
durchgeführt.
Von der
Gründung bis zum Jahre 1912, also 23 Jahre, musste der TKH mit einem Tanzboden
als Übungsstätte vorlieb nehmen. Durch den glücklichen Umstand, dass sich der
MTV Helmstedt eine eigene Turnhallte baute, wurde für uns die städtische
Turnhalle an der Bauerstraße frei. Das ging wie ein frischer Wind durch den
Verein, und in allen Abteilungen war ein Auftrieb zu verzeichnen. An vier
Abenden wurde nun geturnt. Wer sich mehr den volkstümlichen Übungen widmen
wollte, hatte am Sonntagmorgen von 7.00 Uhr bis 9.00 Uhr Gelegenheit dazu. Die Hauptturnabende
waren Dienstag und Freitag. Die Übungsabende wurden immer von 60 bis 70 Turnern
besucht und die Turnhalle an der Bauerstraße war fast zu klein.
Ein Jahr
später, am 18. Januar 1913, wurde eine Turnerinnen-Abteilung mit dem Ziel
gegründet, dem Frauenturnen mehr Mitglieder zuzuführen.
Am 5. April
1914 beging der TKH sein 25-jähriges Stiftungsfest.
Vom 13. bis 15. Juni legte der Verein unter Mitwirkung von auswärtigen Turnerinnen und Turnern ein
Zeugnis für seine geleistete Arbeit ab. Der Höhepunkt des Jubiläums war das
Schauturnern sämtlicher Abteilungen auf der Inselwiese an der Masch. Die
Festansprache hielt Turninspektor Blume aus Wolfenbüttel.
Anschließend
führten 120 Turner allgemeine Stabübungen und Riegenturnen vor. Auch unsere neu
gegründete Turnerinnen-Abteilung war mit 24 Turnerinnen dabei. Sie gefielen mit
ihren reigenartigen Freiübungen. Im Anschluss daran wurden gleichzeitig an acht
Barren Übungen vorgeführt. Viel Beifall von den Zuschauern erhielt unsere
Musterriege, die mit 10 Turnern an Barren, Reck und Pferd bewies, welchen
großen erzieherischen
Wert das Turnen für jeden besitzt. Am Nachmittag wurden der Lauf in seinen
verschiedenen Formen nebst volkstümlichem Turnen und allgemeinen Spielen
gezeigt. Parallel zu unserer Veranstaltung lief in dem ehemaligen
Tonbild-Theater an der Kornstraße der Film „Das große deutsche Turnfest in
Leipzig“. Damit wurde den Bürgern unserer Heimatstadt Gelegenheit geboten, sich
von dem Wert und der Aktivität der jungen Turnbewegung auch in Helmstedt ein
eigenes Urteil zu bilden.
Rückschauend
auf 25 Jahre Vereinsgeschichte konnten feststellt werden, dass trotz vieler
Schwierigkeiten der Verein seine gesteckten Ziele erreicht hat. Wie zahlreich die
aktiven Mitglieder die Übungsabende besuchten, mögen ein paar statistische
Zahlen belegen. In dem Bericht des ersten Turnwartes Herrmann Meißner auf der
Jahreshauptversammlung von 1914 heißt es unter anderem: Von unseren 105 aktiven
Turnern wurden 6.339 Turnstunden besucht.
Das Jahr
1914 hatte erfolgversprechend für den Verein begonnen, aber der Ausbruch des Weltkrieges
ging nicht spurlos am TKH vorbei. In den vier Kriegsjahren wurden 215
Mitglieder einberufen. Von ihnen mussten leider 29 ihr junges Leben lassen.
Der
Turnbetrieb hatte die Kriegsjahre hindurch aufrecht erhalten werden können.
Trotz großer Entbehrungen und sonstiger Schwierigkeiten waren die Übungsabende
den Umständen entsprechend gut besucht. Die erste Jahreshauptversammlung nach
den schweren Jahren fand am 19. Januar 1919 statt. Der langjährige 1.
Vorsitzende Hermann Paul gedachte den gefallenen Turnbrüdern, unter denen sich
auch der erste Turnwart Hermann Meißner befand. Ihm hat der TKH viele Erfolge
zu verdanken. Seine unermüdliche Arbeit für den Verein sichert ihm ein
dauerndes dankbares Erinnern.
Im selben
Jahr wurde uns von der Stadt Helmstedt die modern eingerichtete Turnhalle der
damaligen Ernst-August Schule für unsere Übungsabende zur Verfügung gestellt.
Von da an hatten unsere Mitglieder reichlich Gelegenheit, sich in jeder Weise
sportlich zu betätigen. Um die Turnerinnen und Turner noch besser betreuen zu
können, wurde der erste Turnwart Paul Bunk zu einem längeren Lehrgang für
Vorturner nach Spandau, zur Landesturnanstalt, geschickt.
Ab Februar 1919 wurde die Sport- und Spielabteilung, die sich in den Kriegsjahren nicht
betätigt hatte, wieder aktiv. Einen guten Aufschwung nahm das Fußballspielen. Die
Fußballabteilung bestritt 44 Spiele, von denen nur vier verloren gingen.
Unter dem Motto: „Turnen, Spielen und Werben zum Besten
unserer Gesundheit und unseres Vereins“, veranstaltete der TKH am 6. Juli 1919 auf
dem Sportplatz am Magdeburger Tor ein gut vorbereitetes Schauturnen mit 188
Mitgliedern.
Ein
Meilenstein in unserer Vereinsgeschichte ist der 1. September 1919. Durch einen
Vorstandsbeschluss wurde die Mädchen-
und Knabenabteilung ins Leben gerufen. Mit eindringlichen Worten machte der
2. Vorsitzende, Turnbruder Gertz, die Anwesenden auf die große Verantwortung
und Verpflichtung aufmerksam, die jedem mit dieser Aufgabe erwächst. Zugleich
hob er hervor, dass dem die Zukunft gehört, der die Jugend für seine Idee
begeistert und in diesem Sinne erzieht. Der neu gegründeten Abteilung waren
Ende 1919 schon 69 Mädchen und 52 Knaben beigetreten.
In den
nächsten Jahren blieb der Erfolg der Werbung für die turnerische Idee nicht
aus. Ende Januar 1921 hatten wir bereits 513 Mitglieder, die laut Turnbericht 1920
insgesamt 13.635 Übungsstunden unseres Vereins besuchten.
In einer
außerordentlichen Hauptversammlung am 20. August 1921 wurde von unserer Sport-
und Spielabteilung ein schriftlicher Antrag zwecks Zusammenschluss mit dem
Fußballverein „FC Hohenzollern“ eingebracht. Nach eingehender Begründung durch
Turnbruder Bunk wurde diesem Antrag nach langwieriger Debatte zugestimmt. Unter
dem neuen Namen „Verein für
Leibesübungen Helmstedt“, entstanden aus den Hohenzollern und dem TKH,
begann nunmehr ein schnelles Wachsen. Schönster Erfolg war 1925 der Aufstieg
der Fußballmannschaft in die Oberliga. Aus dem Vfl Helmstedt ist später der HSV
Helmstedt entstanden.
Leider trat
in den Nachkriegsjahren, infolge der Arbeitslosigkeit, ein sehr großer Rückgang
im Turnbetrieb ein. Im Jahre 1923 waren es nur noch 178 Mitglieder, die dem TKH
die Treue gehalten hatten. Besonders aktiv blieb jedoch selbst in diesen
Nachkriegsjahren unsere Damenabteilung. Sie erzielte in zahlreichen Wettkämpfen
gute Erfolge. 1924 wurde die Handballabteilung
gegründet. Dadurch wurden allerdings Mitglieder verloren. Laut
Vorstandsbeschluss sollten die Reisekosten für auswärtige Punktspiele, Geräte
und Bälle von den Spielern aus eigener Tasche bestritten werden. So war es
nicht weiter verwunderlich, dass nach einiger Zeit die Freunde des Rasensportes
sich Vereinen anschlossen, die ihnen bessere Bedingungen bieten konnten. Aus
dem Spielbericht von 1929 geht hervor, dass der TKH über zwei Herren-Handballmannschaften
verfügte. Im Faustball konnte unsere Damen- und Herrenmannschaft die
Bezirksmeisterschaft erringen. Die erste Handballmannschaft spielte
1932 als Spitzenreiter in der Gauklasse.
Nach der
Machtergreifung der NSDAP im Jahre 1933 gab es für alle Turn- und Sportvereine
große Veränderungen im Vereinsleben. Für den TKH wurde am 29. Juli 1933 ein
kommissarischer Leiter eingesetzt. Der neue Leiter, Studienrat Sievers, dankte
dem bisherigen Vorstand für seine geleistete Arbeit und legte die weiteren
Richtlinien für den Verein fest. Gemäß diesen Vorschriften bestand der
erweiterte Vorstand aus dem kommissarischen Leiter, dem Kassierer, dem
Schriftwart und den Fachwarten.
Das
turnerische Leben ging zwar weiter, doch es wurde von den politischen
Ereignissen
überschattet. Die Gründung des „Nationalsozialistischen Reichsbundes für Leibesübungen“ unter der Leitung des Reichssportführers, war mit dem Ziel verbunden, alle deutschen Turn- und Sportverbände zu verschmelzen. Dabei erkannte der Reichssportführer die vorbildlich geleistete Arbeit der deutschen Turnerschaft an und proklamierte sie als richtungsweisend für den neuen Reichsbund. Es hinderte aber viele Mitglieder nicht daran, unter dem Druck der Verhältnisse, aus dem Verein auszutreten und sich im Wehrsport der SA zu betätigen. Ein weiteres Absinken der Mitgliederzahl hatte darin seinen Grund, dass die Jugend im Jungvolk zusammengezogen wurde und so nicht mehr an unseren Übungsabenden teilnehmen konnte. Überdies mussten Turn- und Sportstunden des Öfteren ausfallen, weil die Turnhalle und der Sportplatz von der SA für ihre Interessen in Beschlag genommen wurden.
überschattet. Die Gründung des „Nationalsozialistischen Reichsbundes für Leibesübungen“ unter der Leitung des Reichssportführers, war mit dem Ziel verbunden, alle deutschen Turn- und Sportverbände zu verschmelzen. Dabei erkannte der Reichssportführer die vorbildlich geleistete Arbeit der deutschen Turnerschaft an und proklamierte sie als richtungsweisend für den neuen Reichsbund. Es hinderte aber viele Mitglieder nicht daran, unter dem Druck der Verhältnisse, aus dem Verein auszutreten und sich im Wehrsport der SA zu betätigen. Ein weiteres Absinken der Mitgliederzahl hatte darin seinen Grund, dass die Jugend im Jungvolk zusammengezogen wurde und so nicht mehr an unseren Übungsabenden teilnehmen konnte. Überdies mussten Turn- und Sportstunden des Öfteren ausfallen, weil die Turnhalle und der Sportplatz von der SA für ihre Interessen in Beschlag genommen wurden.
Durch die
Ereignisse der NS-Zeit konnte das 50-jährige Vereinsjubiläum am 5. April 1939
leider nicht gefeiert werden.
Nach dem
Ausbruch des 2. Weltkrieges wurde es im Turnbetrieb noch stiller. Von den
eingezogenen Turnbrüdern erreichten uns bald die ersten Verlustmeldungen. Umso
mehr empfanden die in der Heimat gebliebenen Mitglieder es als ihre Pflicht, die
Turnerei am Leben zu erhalten. Es war aber nur nach Überwindung größter
Schwierigkeiten möglich.
Die Kapitulation im Mai 1945 setzte den schmerzlichen
Schlussstrich unter jede turnerische Tätigkeit des TKH. Die Auflösung aller
Turn- und Sportvereine durch die Militärregierung, die Wirren der
Nachkriegszeit, die unzureichende Ernährung und besonders der Mangel an
Mitgliedern machte jede Arbeit für den TKH illusorisch.
1948 bis 1964
In einer von
Turnbruder Otto Behse einberufenen Versammlung wurde im November 1948
beschlossen, den TKH von 1889 unter dem alten Namen wieder ins Leben zu rufen.
Der erste Schritt war getan. Von den alten Mitgliedern erschienen Otto Behse,
Wilhelm Prüße, August Heine, Franz Dumke, Franz Frakowiak, Karl Pinski, Carl
Schwieger, Adolf Vorbrod, Otto Prüße, Wilhelm Trüe, Fritz Gertz, Otto Reuter,
Hermann Klatt, Michael Pohl, Walter Schreinert, Maria Knoth, Leni Grajek,
Lisbeth Fischer, Erna Langefeld und Meta Kühne. Der neugewählte Vorstand setzte
sich wie folgt zusammen:
Vorsitzender
Hermann Röhl, 2. Vorsitzender Otto Behse, Schriftführer Carl Schwieger,
Kassierer Michael Pohl, Jugendwart Wilhelm Prüße, Turnwart Adolf Vorbrod und
Frauenwartin Maria Knote.
Nachdem uns
die Genehmigung zur Neugründung des TKH
von der Militärregierung erteilt worden war, wurde der Turnbetrieb an zwei
Abenden der Woche in der Turnhalle der ehemaligen Oberschule an der
Wilhelmstraße wieder aufgenommen. Mit dem Aufbau der Kinderabteilung konnte
jedoch erst ein Jahr später begonnen werden, da für die Abhaltung von
Übungsstunden keine Turnhalle vor 20 Uhr zur Verfügung stand. Erschwerend kam
hinzu, dass sämtliche Sportgeräte in den Nachkriegswirren abhanden gekommen
waren. Im Juni 1949 war es dann soweit, alle Hindernisse waren aus dem Weg
geräumt und die Kinderabteilung konnte in die Turnhalle der Lutherschule
einziehen. Binnen kurzer Zeit kamen so viele turnbegeisterte Kinder zu uns,
dass die Hallenkapazität nicht mehr ausreichte. Wir mussten die Mädchen und die
Jungen an verschiedenen Tagen der Woche turnen lassen.
Einen
weniger guten Start hatte die Sport- und Spielabteilung. Für diese Sparte
konnte trotz aller Bemühungen und Verhandlungen kein Benutzungsrecht des
städtischen Sportplatzes am Magdeburger Tor erlangt werden. Um nicht alle
Spieler zu verlieren, wurden vorerst Faustballspiele auf dem Schulhof
ausgetragen. Die ersehnte Abhilfe brachte der Mai 1950, als der TSV Helmstedt
den Sportplatz am Roten Torweg
verließ. Nach Abschluss eines Pachtvertrages mit einer Laufzeit von fünf Jahren
war, wenn auch nur vorübergehend, die Platzfrage gelöst. Ein Teil des
Grundstückes war von dem Besitzer bereits als Bauland verkauft. Dadurch war
eine Verlegung des Spielfeldes erforderlich, ehe mit dem Spielbetrieb begonnen
werden konnte. In den Jahren 1951 und 1952 wurde durch freiwilligen
Arbeitseinsatz der Mitglieder der Platz umgebaut. Zur gleichen Zeit wurde eine
günstig erworbene große Holzbaracke aufgestellt, die als Sportheim dienen sollte.
Mit einem
Turn- und Sportfest, an dem sich sechs Vereine beteiligten, wurde der Platz und
das Sportheim im Mai 1952 seiner Bestimmung übergeben. Unserer Sport- und
Spielabteilung war damit Gelegenheit gegeben, sich wieder aktiv zu betätigen.
Zwei Herren- und eine Schülermannschaft trainierten schon bald eifrig auf dem
neuen Platz, um Anschluss an die Leistungen der anderen Vereine zu erlangen. Wie
wertvoll die Breitenarbeit in der Turn- und Sportbewegung ist, bewiesen die
Vorführungen im Jahr 1954, die der TKH anlässlich des 65-jährigen Stiftungsfestes, in Form eines Bühnenschauturnens im
Schützenhof, zeigte.
Ob es die
Körperschule der Turner und Turnerinnen, das Kastenspringen und Bodenturnen der
Jüngsten, die Gymnastik mit Seil, Keule und Reifen der Turnerinnen oder die
Mutprobe am Pferd, das Barrenturnen der Männer waren, immer war die Freude an
der Bewegung zu spüren. Von den Ehrengästen hatte Landrat Robert Hasenfuß die
Grüße des Landkreises, Kreisjungendpfleger Rudi Hauck die der Jugend überbracht
und dabei den Nachwuchs zur aktiven Mitarbeit auch in der Leitung des Vereins
aufgerufen. Der Vorsitzende des Turngaues Helmstedt, Willi Kauers, hob in
seinen Worten die Leitlinien heraus, die vom Turnvater Jahn bis heute das Bild
der Turn- und Sportbewegung bestimmt: Die Breitenarbeit mit dem anmutigen Spiel
bis zur Spitzenleistung und Bildung der Persönlichkeit. Otto Böhme, der die
Grüße der Handballer des Kreises ausrichtete, brachte für die Freunde des
Rasensportes einen Handball als Geschenk mit. Noch lange nach Abschluss des
offiziellen Teiles blieb man in fröhlicher Stimmung bei Musik und Tanz zusammen.
Die im Jahr
1954 wieder einsetzende Aufwärtsbewegung wurde im folgenden Jahr besonders von
der Jugend und der Handballabteilung gefördert. Von den Abteilungen
durchgeführte Veranstaltungen brachten dem TKH immer mehr den Ruf eines
leistungsfähigen Turnvereins ein. Oberturnwart Otto Bortfeld, der die
Turnabteilung in vorbildlicher Weise betreute, gab auf der
Jahreshauptversammlung im Januar 1956 einen kurzen Überblick über die
durchgeführten Veranstaltungen im abgelaufenen Jahr. Bei den im März
veranstalteten Jugendbesten-Wettkämpfen stellte die weibliche Jugend mit drei
Mannschaften die Hälfte der Teilnehmer. Sie konnten den 1. und 3. Platz
belegen.
An den Turnwettkämpfen in Schöningen nahm unsere Jungen- und
Mädchenabteilung an der Jugend-B-Wertung teil. Die Jungen erkämpften den 1.
Platz, die Mädchen den 2. und 3. Platz. Den Kreismeistertitel im Faustball
holte sich wiederum unsere Frauenabteilung. Die Männerabteilung hatte leider
nicht die erwartete Beteiligung. Hier machte sich der Nachwuchsmangel als Folge
des Krieges besonders bemerkbar. In der Leichtathletik zeichneten sich die
Turnbrüder Heinz Siemann, Rolf Dodt und
Dieter Scheffler aus. Auf Grund ihrer guten Leistungen wurden sie in der
Kreisbestenliste aufgeführt.
Überschattet
wurden diese erfreulichen Ereignisse von der Aufkündigung unserer
Sportplatzanlage am Roten Torweg. Wieder war die Sport- und Spielabteilung ohne
Trainingsmöglichkeit. Unsere mit viel Liebe als Sportheim umgebaute große
Baracke musste abgerissen werden. Da sich anderweitig keine neue
Aufstellmöglichkeit fand, waren wir gezwungen, sie zu verkaufen. Recht
nachteilig wirkte sich das Fehlen eines Sportheims für unsere Jugendgruppe im
Stadtjugendring aus. Die Heimatabende, an denen die Jugend bei Spiel, Volkstanz
und Liedern die Verbundenheit mit der Heimat pflegte, wurden, was die
Beteiligung betrifft, schon bald unser Sorgenkind. Die Handballer wurden erst
im März 1957 wieder aktiv, nachdem uns der B-Platz am Magdeburger Tor an zwei
Wochentagen sowie sonntags zur Verfügung stand. Auf Dauer gesehen konnte es
jedoch für unsere Sportabteilung nur ein Notbehelf sein.
Erfreut
waren daher die Anhänger des TKH, als uns von der Stadtverwaltung der Vorschlag
unterbreitet wurde, uns bei einer eventuellen Erstellung eines eigenen Sportplatzes, zwischen Elzweg und
Kantstraße, nach besten Kräften zu unterstützen. Mit dem Entwurf der
Sportplatzanlage wurde von unserem Vorstand der Architekt Frauendorf
beauftragt. Das Projekt wurde in drei Bauabschnitte unterteilt. Der erste
Abschnitt umfasste den Platz und die Umzäunung der Anlage. Das Faustballfeld
war in den zweiten Abschnitt eingeplant. Mit dem Bau eines Jugendheimes sollte
das Projekt abgeschlossen werden. Wenn es auch schon immer unser größtes Ziel
war, eine eigene Sportplatzanlage zu besitzen, so war es uns als relativ
kleinem Verein unmöglich, aus eigenen Mitteln die Finanzierung dieses großen
Projektes durchzuführen. Sehr viel Unterstützung und Verständnis brachte uns
der Sportausschuss der Stadt Helmstedt entgegen. Schon bald wurden die
Gartenbesitzer dieses Geländes von der Stadt abgefunden. Dem Baubeginn stand
nichts mehr im Wege. Spontan gab es aus den Reihen unserer Mitglieder Geldspenden
und im Jahre 1958 wurde mit der Planierung des Platzes begonnen. An diesen
Arbeiten beteiligten sich unsere Mitglieder sehr zahlreich. Besonders dankten
wir den Braunschweigischen Kohlen-Bergwerken, die uns bereitwillig eine ihrer
Planierraupen zur Verfügung stellte. Die Arbeiten kamen 1959 leider durch die
ungünstige Witterung vorläufig zum Erliegen. Zum anderen ergaben sich
unerwartete Schwierigkeiten in der Finanzierung, so dass sich die Stadt
Helmstedt entschloss, den Sportplatzbau selbst zu übernehmen. Die Arbeiten
wurden nach endgültiger Festlegung eines neuen Bauplanes im Herbst 1963
weitergeführt.
Trotz der
unzureichenden Trainingsmöglichkeiten für unsere Handballabteilung durch
Fortfall des Sportplatzes am Roten Torweg, wurde im August 1958 eine
Damenmannschaft aufgestellt, die schon bald durch ihre guten Spielergebnisse
Staffelsieger ihrer Klasse wurde. Die Schülermannschaft und die 1.
Herrenmannschaft zeigten 1959 ebenfalls gute Erfolge.
Im selben
Jahr verstarb, für unseren Verein leider viel zu früh, der Ehrenvorsitzende
Otto
Behse. Seit dem Jahr 1903 war er unermüdlich im TKH tätig. Er ist für uns alle ein großes Vorbild. Seiner Initiative ist es zu verdanken, dass der TKH im Jahre 1948 wieder ins Leben trat. Zu seinem Gedenken wurde das „Otto-Behse-Gedächtnisturnier“ abgehalten. Namhafte Handballmannschaften aus Berlin, Hannover, Braunschweig, Wolfsburg und dem Kreise Helmstedt fanden sich seitdem alljährlich zusammen, um unter diesem Titel im fairen Spiel den Pokalsieger zu ermitteln.
Behse. Seit dem Jahr 1903 war er unermüdlich im TKH tätig. Er ist für uns alle ein großes Vorbild. Seiner Initiative ist es zu verdanken, dass der TKH im Jahre 1948 wieder ins Leben trat. Zu seinem Gedenken wurde das „Otto-Behse-Gedächtnisturnier“ abgehalten. Namhafte Handballmannschaften aus Berlin, Hannover, Braunschweig, Wolfsburg und dem Kreise Helmstedt fanden sich seitdem alljährlich zusammen, um unter diesem Titel im fairen Spiel den Pokalsieger zu ermitteln.
Durch
Turnschwester Leni Grajek wurde im Jahre 1960 erstmals das Prellballspiel eingeführt. Diese Turnspielart war eine Sportaktivität
des NTB, welche bei einem Lehrgang in Hannover aufgenommen wurde. Somit hat der
TKH als erster Helmstedter Verein das Prellballspiel betrieben. Bereits 1962
war der TKH mit mehreren Mannschaften am Punktspielbetrieb beteiligt. Die
steigenden Leistungen der zwei Frauen- und drei Männermannschaften wurden mit
der Teilnahme an den Bezirksmeisterschaften belohnt.
Für unsere
Turnabteilung wurden in den letzten Jahren ein moderner und vorschriftsmäßiger
Stufenbarren, ein Schwebebalken sowie ein Wettkampf-Trampolin angeschafft.
Zum 75-jährigen Jubiläum
1964 veranstaltete der TKH, über das ganze Jahr verteilt, mehrere
Veranstaltungen. In der Turnhalle an der Goethestraße fand am 19. April ein
Werbeturnen aller Abteilungen statt. Am 6. Juni wurde ein Festessen mit
anschließendem Tanz im Feldschlößchen-Saalbau veranstaltet. Im Herbst wurden
die Jubiläumsfeiern mit zwei Prellballturnieren mit mehreren Mannschaften in
der Turnhalle an der Goethestraße fortgesetzt.
Die
eigentlichen Feierstunden zum 75-jährigen Bestehen fanden am Sonnabend, den 30.
Mai im ehemaligen Feldschlößchen-Saalbau statt. Der damalige 1. Vorsitzende
Kurt Dodt begrüßte Gäste und Mitglieder im vollbesetzten Saal. Nach der Ehrung
der Toten und Gefallenen, hielt der Vorsitzende des Turnbezirks Braunschweig,
Dr. Werner Eschenbach, die Festansprache. Unter anderem führte er aus: „Viele
Leistungen sind in der Vergangenheit von klugen Männern und Frauen vollbracht
worden. Neue schöne Aufgaben harren der Lösung.
Mögen im TKH sich in dem kommenden Vierteljahrhundert immer wieder die Kräfte
finden, die es vermögen, das Erbe der Väter zu mehren und das Vereinsleben zu
einem steten Quell der Freude und Lebensbejahung zu gestalten zum Segen der
Stadt und ihrer Bürger.“ Anschließend wurden langjährige Mitglieder geehrt, ehe
die Ehrengäste ihre Ansprachen hielten. Zur Musik der Bergkapelle der
Braunschweigischen Kohlen-Bergwerke wurde bis in die späte Nacht hinein
getanzt.
Mit dem
Hallenhandballturnier um den Otto-Behse-Gedächtnispokal gingen am 6. Dezember
1964 in der Turnhalle an der Goethestraße, die Jubiläumsfeiern zum 75-jährigen
Bestehen des TKH zu Ende.
1965 bis 1989
Bei der
zweiten Waldbad-Schau, im Jahre
1966, war der TKH, nach viel Vorbereitungstraining mit seinen Turnerinnen und
Turnern vertreten. Der Beifall der zahlreichen Zuschauer war gewiss der beste
Dank für ihre guten Leistungen.
Leider ist
der Sportplatz an der Kantstraße immer noch nicht fertiggestellt. Infolge
unvorhergesehener Finanzierungsschwierigkeiten für den Bau der erforderlichen
Gebäude am Sportplatz, wird sich die Benutzungsmöglichkeit des Platzes noch
hinausschieben. Für die Handballer ist eine Mitbenutzung der Plätze
befreundeter Vereine vereinbart worden. Zum Jahresschluss fand das 8.
Otto-Behse-Gedächtnisturnier statt, auf
dem sich wieder eine gute Schüler-Handballmannschaft mit ihrem Betreuer Harry
Belitz zeigte.
Die
Mitgliederzahl zum 1. Januar 1967 betrug 310 Turnerinnen und Turner.
Oberturnwart Otto Bortfeld musste seinen Posten aus gesundheitlichen Gründen an
Heinrich Bialinski abgeben.
Die
Vorstandssitzungen des TKH, die bis 1967 nur in der Gaststätte „Zum Broyhahn“ stattfanden, wechselten
dann zur Gaststätte „Zum Engel“ am
Nordertor.
Zur offiziellen Platzeinweihe am 6. Juli
1968 wurde ein Festprogramm ausgearbeitet. Am Morgen begannen die Schüler des
Julianums mit den Bundesjugendspielen. Nachmittags, nach dem Einmarsch der
Wettkampfteilnehmer, folgten die Festansprachen zur Eröffnungsfeier. Sportlich
bot man den vielen Gästen Handballspiele, Turnern an verschiedenen Barren,
Gymnastik der Turnerinnen, Kinderturnen und Rundenstaffeln. In den Pausen
spielte die Bergkapelle der Braunschweigischen Kohlen-Bergwerke. Am Abend fand,
in Verbindung mit unserem 79jährigen Stiftungsfest, ein Festball im
Feldschlößchen Saalbau statt.
Im Herbst
1968 wurde durch den Turnspielwart Heinz Ochsendorf das 1. Helmstedter Prellballturnier ins Leben gerufen. Durch die große
Teilnehmerzahl (38 Mannschaften) musste das Turnier leider in der Eichendorffturnhalle
Schöningen durchgeführt werden, da in Helmstedt zu der Zeit keine Turnhalle mit
4 Spielfeldern zur Verfügung stand. Im gleichen Jahr haben 26 Aktive des TKH am
Deutschen Turnfest in Berlin
teilgenommen. Auch die Trampolinabteilung konnte bei den Landesmeisterschaften
in Stadthagen in der Gauklasse zweimal den 1. Platz, sowie den 2. und 6. Platz
belegen. Die Handballabteilung war ebenfalls sehr erfolgreich.
Das Jahr
1969 stand ganz im Zeichen des 80-jährigen Stiftungsfestes, das am 22. März im
Feldschlößchen Saalbau ausgerichtet wurde. Für 50-jährige aktive
Vereinszugehörigkeit wurden geehrt: die Turnschwestern Erna Langefeld, Leni
Grajek sowie die Turnbrüder Otto Bortfeld, Alwin Wallbaum und Karl Pinski.
Für die Neugründung einer Abteilung für Wettkampfgymnastik, als erster Verein im Turnbezirk Braunschweig, war
Turnschwester Leni Grajek verantwortlich. Bereits im darauffolgenden Jahr 1970
beteiligten sich diese Turnerinnen an Bezirksmeisterschaften, die in Hannover
ausgetragen wurden.
Im Folgenden
kam es zu einer Namensänderung dieser Sportart. Sie wurde mit der Bezeichnung „Rhythmische Sportgymnastik“ (RSG)
fortgeführt. Mit guten Leistungen konnten die TKH-Gymnastinnen aufwarten. In
den folgenden Jahren ging es mit Ilona Gaul, Margit Haase, Bärbel Richert und
Heidemarie Zimoch zu vielen großen Meisterschaften.
Nach
anfangs jährlicher Verlängerung des Pachtvertrages für den Sportplatz an der
Kantstraße mit der Stadt, wurde am 21. Mai 1971 der Vertrag vom 1. Vorsitzenden
Kurt Dodt, auf die Dauer von 10 Jahren abgeschlossen. Die Platzmiete wurde dem
TKH erlassen.
In der
1972 stattfindenden Jahreshauptversammlung gab der 1. Vorsitzende seinen Posten
zurück. Er bat zu bedenken, dass er seit 17 Jahren im Amt sei, und durch gute
Mitarbeit viel geleistet wurde. Leider waren die letzten beiden Jahre von
fehlender Mitarbeit und Unterstützung geprägt. Bei der darauffolgenden Wahl des
Vorstandes erklärte sich keiner der anwesenden Mitglieder bereit, sich wählen
zu lassen. Der Vorschlag des Turnbruders Schwieger, den gesamten Vorstand für
ein viertel Jahr kommissarisch im Amt zu belassen, wurde einstimmig angenommen.
In der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 17. März 1972 in der
Gaststätte „Zum Engel“ wurde Kurt Dodt wiedergewählt.
Bei den Landesmeisterschaften 1972 belegten die
Mädchen der Rhythmischen Sportgymnastik einen beachtlichen 9. Platz im großen
Teilnehmerfeld.
Am 28.
Januar 1973 entschlief unser Ehrenmitglied Wilhelm Trüe, nach einem
ausgefüllten Leben, im hohen Alter von über einhundert Jahren. Er war der
älteste Turner im Verein, dem er seit 1919 angehörte.
Zum deutschen Turnfest in Stuttgart vom 12. –
17. Juni 1973 entsandte der TKH folgende aktive Turnerinnen und
Jugendturnerinnen: Bärbel Richert, Heidemarie Zimoch, Ilona Gaul, Gabriele
Tenge und Andrea Maschall. Als Betreuer bzw. Kampfrichter waren dabei Helene
Grajek und Heinrich Bialinski.
Aufgrund der
Schließung der Vereinsgaststätte „Zum Engel“ Ende 1974, musste der TKH mit
seinen Vorstandssitzungen wieder einmal umziehen. Das neue Vereinslokal wurde
die „Gildestuben“ an der Poststraße.
Das Jahr
1974 stand unter dem Motto: 85 Jahre TKH und 50 Jahre Handball im Verein. In
einem reichhaltigen Programm vom 24. August bis zum 1. September zeigte der TKH
einen Querschnitt aus seiner Vereinsarbeit. Besonders hervorzuheben ist das in
diesem Zeitraum durchgeführte 6. Helmstedter Prellballturnier. An dieser
Veranstaltung nahmen 60 Mannschaften teil.
Zum
Jahresanfang 1975 teilte der 1. Vorsitzende Kurt Dodt schriftlich mit, dass er,
aus gesundheitlichen Gründen, auf Anraten seines Arztes, ab sofort die Belange
des TKH nicht mehr wahrnehmen kann. Umgehend wurde eine außerordentliche
Mitgliederversammlung vom damaligen 2. Vorsitzenden, Heinz Siemann, einberufen.
Am 15. März 1975 wurde Heinz Siemann einstimmig zum 1. Vorsitzenden des TKH gewählt.
2. Vorsitzender wurde Rolf Dodt. Für seine mehr als zwanzigjährige
aufopferungsvolle Tätigkeit als 1. Vorsitzender, wurde Kurt Dodt zum Abschied
gedankt.
Ein neuer
Wechsel in der Führung des TKH wurde bei der Jahreshauptversammlung vom 19.
Februar 1977 vollzogen. Von den wahlberechtigten Mitgliedern wurde Heinz
Ochsendorf als 1. Vorsitzender einstimmig gewählt. Heinz Siemann wurde 2.
Vorsitzender. In derselben Sitzung bekam Kurt Dodt die goldene Ehrennadel des
Vereins verliehen. Außerdem wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Auch die Geselligkeit bei Jung und Alt kam beim TKH nicht zu
kurz. Die jährlich wiederkehrenden Vereinsveranstaltungen waren: Die Himmelfahrtswanderung, das Spargelessen,
das Zelt- und Kinderfest auf dem Sportplatz, die Kinderweihnachtsfeier an wechselnden Orten, das Weihnachtsvergnügen im Schützenhaus und
die Braunkohlwanderung.
Am deutschen
Turnfest in Hannover 1978, nahmen vom TKH 16 aktive Mitglieder teil. Es wurden
insgesamt 13 Siege errungen.
Der TKH gab
ab Sommer 1979 eine eigene Vereinszeitung unter dem Namen „TKH-Blende“ heraus. Sie erschien vierteljährlich mit den neuesten
Berichten und Terminen aus dem Vereinsgeschehen und wurde den Mitgliedern
kostenlos ins Haus gebracht.
Nach langer
Zeit gab es im TKH wieder zwei neue Abteilungsgründungen. Im Herbst 1980
gründeten sich die Tennis- und die
Musikabteilung. Eine weitere Abteilungsneugründung, mit dem Namen „Trimmen und Bewegung für Ältere“,
setzte Turnschwester Erna Langefeld in Gang.
Die Vorstandssitzungen fanden ab November 1980 im „Hotel Petzold“ an der Schöninger Straße
statt. Im Frühjahr 1981 werden vom Vorsitzenden Heinz Ochsendorf erstmals
konkrete Pläne zur Schaffung eines Vereinsheimes gemacht. Hierfür ist der
Ausbau des Gebäudes auf dem Sportplatz Kantstraße vorgesehen. Dem Vorhaben
wurde vom gesamten Vorstand zugestimmt.
Beim „Tag
der Begegnung“ im Helmstedter Bürgerhaus, am 10. Oktober 1981, trat der
Musikzug des TKH erstmals im größeren Rahmen, seit seiner Gründung, auf. Die
Vierzehn Jungen und Mädchen spielten unter anderem den „Barneberger
Fanfarenmarsch“. Beim Finale des Abends konnte der Musikzug, nach der
Stimmenauszählung, einen zweiten Platz erringen. Nach diesem gelungenen
Einstand erinnerte Vollrath Kanitz daran, dass seine Abteilung von zwölf
Jugendlichen bei der Gründung, auf zweiundzwanzig interessierte Musikanten
angewachsen war.
Das
Hauptthema im TKH wurde die Errichtung eines
Vereinsheimes. Eine Anzahl von Besprechungen mit den Vertretern des
Landkreises Helmstedt und eine beträchtliche Anzahl von Schreiben machten
Hoffnungen zum Gelingen des Vorhabens. Leider zeigte sich zur Jahresmitte 1982,
dass eine Unterstützung vom Landkreis nicht zu erwarten war. Auch die
Einschaltung unserer Landtagsabgeordneten, Rolf Reinemann (CDU) und Erich Holtz
(SPD), brachte keine Fortschritte. Für den TKH hieß es nun, andere
Entscheidungen zu treffen. Eine kurzfristig einberufene Sitzung des geschäftsführenden
Vorstands war erforderlich. Zur Abwendung von Kosten für den Verein, kam es zur
einstimmigen Entscheidung, den Sportplatz Kantstraße dem Landkreis wieder zu
übergeben. Mit dieser Entscheidung hat sich der TKH sämtlicher Wartungsarbeiten
wie Rasenmähen, Unkrautbeseitigung und Platzreparaturen entledigt. Die Rückgabe
des Sportplatzes an den Landkreis Helmstedt erfolgte am 30. Dezember 1982.
Zur Ausübung
der sportlichen Betätigung unserer Abteilungen, beantragte der Vorstand beim
Landkreis ein sogenanntes Mitbenutzungsrecht des Platzes. Zur Schaffung des
immer wieder erwähnten Vereinsheimes wurden sofort neue Verhandlungen geführt.
Das Ergebnis war für den TKH ein großer Erfolg. Der Landkreis Helmstedt hat
sich bereit erklärt, dem TKH ein Nutzungsrecht
auf 33 Jahre einzuräumen. Die Nutzung der beiden Gebäude erfolgt kostenlos.
Für die Wartung und Erhaltung ist der TKH verantwortlich.
Seit
September 1982 benutzen einige unserer Abteilungen die neuerbaute Turnhalle an
der Kantstraße. Es war zwar unser Wunsch, alle Abteilungen dort unterzubringen.
Dieser scheiterte jedoch am Widerstand der AG Helmstedter Sportvereine.
Die in
den letzten Jahren veranstalteten Zeltfeste, in Verbindung mit den
Kinderfesten, erfreuten sich zunehmender Beliebtheit. Die Tennisabteilung
stellte 1983 den Antrag, im Jahre 1984 einen Tennisplatz auf der ehemaligen Kugelstoßanlage
des Sportplatzes Kantstraße zu errichten. Die Baukosten würden ca. DM 10.000,--
betragen. Die Planungsarbeiten wurden vom 1. Vorsitzenden eingeleitet und
stoßen 1984 bereits auf die ersten Schwierigkeiten. Grundsätzlich stimmte der
Landkreis dem TKH Vorhaben zu. Die jedoch gestellte Bedingung, im Falle des
geplanten Gesamtumbaus der Sportplatzanlage Kantstraße durch den Landkreis,
müsste der TKH mit dem Abriss der neuen Tennisanlage rechnen, konnte der TKH
nicht zustimmen und bemühte sich weiterhin vergeblich um eine Lösung.
Im Mai 1984
lag dem TKH die Baugenehmigung zum Vereinsheim vor. Zum endgültigen Baubeginn
fehlte nun noch die Zustimmung des Landkreises Helmstedt mit der Maßnahme auf
einen vorzeitigen Baubeginn. Dieses war erforderlich, damit dem TKH die
Zuschüsse zur Sportförderung nicht verloren gehen. Erst im November 1984 waren
alle bürokratischen Hindernisse beseitigt, und die sich zur Verfügung
gestellten Mitglieder konnten mit den Umbauarbeiten
endlich beginnen. Die Gruppe der Helfer umfasste 20 Personen, die nach 780
Arbeitsstunden den vorläufigen Gemeinschaftsraum entstehen ließen.
Die
Mitgliederzahl hat sich in den letzten zwei Jahren bei 301 Personen konstant
gehalten.
Im
geschäftsführenden Vorstand hatten sich einige Änderungen ergeben. Die
Schriftwartin, Susanne Münstermann, stellte ihr Amt zur Verfügung. Nach kurzer
Zeit konnte Anita Quoll für die freie Stelle gewonnen werden. Ebenfalls verließ
der Beisitzer Helmut Reicher den Vorstand.
Aus dem
Bereich des Sportes war zu vermelden, dass die Turnspielabteilung mit ihren
Trainingszeiten beträchtlich in Schwierigkeiten geriet. Der TKH musste 1984 auf
Drängen des Landkreises Helmstedt und der Arbeitsgemeinschaft Helmstedter
Sportvereine für den MTV Warberg, die Turnhalle an der Kantstraße mittwochs
verlassen. Trotz größten Protestes des 1. und 2. Vorsitzenden des TKH wurde die
Turnspielabteilung gezwungen, die Trainingsabende auf dienstags zu verlegen.
Der Hinweis, dass dadurch eine große Jugendabteilung zu zerbrechen drohte (ca.
35 Jugendliche), störte die Verantwortlichen nicht. Bereits nach einem Jahr
musste, wie zu erwarten war, die Jugendabteilung geschlossen werden.
Die stärkste
Abteilung ist nach wie vor die Gymnastikgruppe
der Frauen mit über 50 Aktiven. An den Übungsabenden zeigt sich dort ständig
ein reger Betrieb.
Recht aktiv sind auch die jüngeren Mädchen bei der rhythmischen
Sportgymnastik. Leider endet hier immer wieder die Aktivität nach Erreichen des
18. Lebensjahres.
Die
Durchführung der alljährlichen Vereinsmeisterschaften
in der Leichtathletik hat nun ihren festen Platz. Diese Meisterschaften
finden regelmäßig im Stadion an der Masch statt.
Im Jahr des
95. Vereinsgeburtstages veranstaltete der TKH, im April 1984, einen Tanzabend
im Bürgerhaus. Trotz der schlechten Beteiligung, war es für die Anwesenden ein
gemütlicher Abend mit Darbietungen und einer originellen Verlosung. In der
Kanthalle fand aus diesem Anlass und zum 25. Todestag des ehemaligen
Vorsitzenden und Förderers des Handballsportes, Otto Behse, das
Handball-Gedächtnisturnier statt. Im Herbst des Jahres folgte dann die Turnschau „Tag der offenen Tür“ in der
Kanthalle, unter Beteiligung fast aller Vereinsabteilungen. Den Rahmen zur
Abrundung dieses Tages setzten der TKH-Musikzug und der Posaunenchor Warberg
unter der Leitung von Eckhard Kanitz.
Die
allgemeine finanzielle Lage des TKH kann positiv eingestuft werden. Dass die
laufenden Ausgaben höher sind als die Einnahmen, liegt in den Ausbauarbeiten
des Sportplatzgebäudes begründet. Für diese Arbeiten wurde mit Gesamtkosten in
Höhe von DM 95.000,-- gerechnet. Dieses Vorhaben ist über Eigenleistungen sowie
Investitionszulagen der Stadt Helmstedt, des Landkreises und des
Niedersächsischen Sportbundes abgesichert.
Auf der
Jahreshauptversammlung vom 2. März 1985, im Hotel Petzold, waren wieder einige Posten
neu zu besetzen. Als Schriftwartin wurde Anita Quoll gewählt. Sie hatte das Amt
bereits im November 1983 kommissarisch übernommen. Jugendwartin wurde Claudia
Becker und Frauenwartin Anke Hanus. Neuer Beisitzer wurde Karin Quoll. Der 1.
Vorsitzende, Heinz Ochsendorf, gibt zum Schluss der Sitzung bekannt, dass die „TKH-Blende“,
aufgrund mangelhafter Mitarbeit der Vorstandsmitglieder, ihr Erscheinen
einstellen muss. Dafür soll ein weiterer Vereinskasten im Stadtgebiet
aufgehängt werden.
Der TKH nahm am Niedersächsischen
Landesturnfest in Salzgitter, vom 23. – 27. Mai 1985, mit mehreren
Mannschaften teil. Im Prellball wurden die Frauen III Turnfestsieger.
Die
Arbeiten am Vereinsheim sind inzwischen so weit fortgeschritten, dass die erste
Vorstandssitzung im Gemeinschaftsraum am 6. Juni 1985 stattfinden konnte. Leider
musste der 1. Vorsitzende die Sitzung mit einer sehr traurigen Mitteilung
eröffnen. Er bat die Vorstandsmitglieder sich von ihren Stühlen zu erheben und
des im Mai verstorbenen 2. Vorsitzenden, Heinz Siemann, zu gedenken.
Um das Amt
des 2. Vorsitzenden schnell wieder zu besetzen, schlägt Alwin Wallbaum vor,
Rolf Dodt kommissarisch bis zur Mitgliederversammlung zu wählen. Die anwesenden
Vorstandsmitglieder bestätigen die Wahl von Rolf Dodt zum 2. Vorsitzenden. Aus
verständlichen Gründen wurden das Sommerfest 1985, das Handball- und
Prellballturnier, abgesagt.
Zu einer
außerordentlichen Mitgliederversammlung lud der TKH am 7. März 1986 ins
Vereinsheim an der Kantstraße ein. Die wichtigsten Tagesordnungspunkte waren
die Wahl des 2. Vorsitzenden und eines Seniorenvertreters in den Vorstand. Als
2. Vorsitzender wurde Rolf Dodt vorgeschlagen und einstimmig gewählt. Zur
Seniorenvertreterin wurde Erna Langefeld von der Versammlung ebenfalls
einstimmig gewählt.
Auf einer
Sitzung der Tennisabteilung im Herbst 1986 legte der Tenniswart Jens
Münstermann sein Amt nieder. Sein kommissarischer Nachfolger wurde Torsten
Reicher.
In der
Jahreshauptversammlung am 28. März 1987 im Vereinsheim konnte der 1.
Vorsitzende, Heinz Ochsendorf, den Mitgliedern mitteilen, dass nach fast fünf
Jahren hartnäckigen Ringens, endlich grünes Licht zum Tennisplatzbau gegeben wurde. Außerdem fand der lange angekündigte
Wechsel der Übungsleiterin der Frauenabteilung statt. Ingrid Oelmann gab ihr
Amt nach 15-jähriger Tätigkeit an Gabriele Koch ab. Auch die Jugendwartin
Claudia Becker und der Vergnügungswart Detlef Fett legten ihr Amt nieder. Für
sie konnten keine Nachfolger gefunden werden. Für das neu eingeführte Amt des
Sozialwartes wurde Erna Langefeld gewählt. Sie hat die Aufgabe,
Vereinsmitglieder ab dem 50. Lebensjahr bei Geburtstagen und im Krankheitsfalle
im Namen des TKH zu besuchen.
Nach der Sommerpause trat bei den Vorstandssitzungen
ein Hauptthema in den Vordergrund, der 100-jährige Vereinsgeburtstag. Jedes
Vorstandsmitglied erhielt eine Liste, die alle Punkte zur Vorbereitung des
Festaktes am 7. April 1989 und zur Sportwoche vom 24.Juni – 2. Juli 1989
aufzeigte.
Zu einer
außerordentlichen Mitgliederversammlung am 18. November 1987, wurden die
Vereinsmitglieder zusammengerufen. Sie sollten über den Bau eines Tennisplatzes
abstimmen. Von 54 Stimmberechtigten bekannten sich 52 Mitglieder zum Bau des
Tennisplatzes auf dem Sportplatz an der Kantstraße.
Zum
Jahresbeginn 1988 wurden zwischen dem Vorstand und der Norddeutschen Landesbank
Gespräche geführt zur Einführung der
elektronischen Datenverarbeitung (EDV) für die Mitgliederverwaltung.
Auf dem
Sportplatz an der Kantstraße wurde im Sommer 1988 das 9. TKH-Sommerfest
veranstaltet. Diese Feste sind inzwischen zur Tradition geworden und werden von
den Mitgliedern und Freunden des Vereins sehr gut angenommen.
Unter
Leitung von Martina Fett wurde eine neue Abteilung mit der Bezeichnung Jazz-Tanz eröffnet. Die Gruppe von 14
Mädchen arbeitet fleißig am Programm. Zur optimalen Übungstätigkeit stellte der
TKH dieser Gruppe einen neuen Cassetten-Recorder zur Verfügung.
Mit einem Aufwand von DM 35.000,-- wurde der Tennisplatz an der
Kantstraße im September 1988 errichtet. Die Einweihung dieser Anlage erfolgte
im April 1989.
Aufgrund
mangelhafter Mitarbeit zur Herstellung einer Festzeitschrift zum
Vereinsjubiläum kam es zu erheblicher Zeitverzögerung. Unter großen
Schwierigkeiten konnten Eugen Sponholtz und Heinz Ochsendorf die
Festzeitschrift doch noch im Februar 1989 zum Druck geben.
Am letzten Spieltag
der Prellball-Frauenmannschaft in der Verbandsliga konnten die Spielerinnen mit
viel Glück den Klassenerhalt sichern. Die Gefahr des Abstiegs ist durch schlechte
Trainingsbeteiligung entstanden. Fast zum Abstieg in die unterste Kreisklasse
im Handball war die 1. Herrenmannschaft verurteilt. Einige Spielgewinne aus den
letzten Begegnungen haben die Abstiegsgefahr gebannt. Auch hier ist
festzustellen, dass die Trainingsbeteiligung mehr als ungenügend war.
Die
Vorbereitungen zum Festakt im Juleum, der am Freitag, den 7. April 1989, stattfinden
soll, sind abgeschlossen. Zu diesem Vereinsgeburtstag erwartete der Vorstand
alle Vereinsmitglieder und Freunde.
Im Jubiläumsjahr fand das 10. Sommerfest in der Zeit
vom 24. Juni bis zum 2. Juli 1989 auf dem Sportplatz Kantstraße statt.
1990 bis 2014
Anfang der 90er Jahre sah es so aus, als ob die
Handballabteilung wieder Aufwind bekommen würde. Neben der Männermannschaft
wurde auch eine Frauenmannschaft gegründet. Während sich die Frauen in der
Saison 1990/1991 in der Kreisklasse gut etablierten, musste die
Männermannschaft leider aus der 1. Kreisklasse absteigen.
Mit dem Abstieg der Mädchen-Prellballmannschaft aus der
Niedersachsenliga war auch der Zerfall dieser Mannschaft vorprogrammiert. Die
Frauenmannschaft der Altersklasse III wurde Bezirkssieger und erhielt dafür
Sonderurkunden der Stadt Helmstedt bei der Sportlerehrung.
Positives gab es vom Tennis zu berichten. Die Tennisabteilung boomt. Der eine
Tennisplatz auf der Vereinsanlage ist überbelegt. Ein Aufnahmestopp musste verhängt
werden und Interessierte sich in Wartelisten eintragen. Überlegungen und
Planungen für weitere Plätze wurden angestellt.
An der alljährlichen Harzfahrt nahmen 19 Personen teil. Ziel
war diesmal der Brocken. Nach Jahren der Unantastbarkeit durch die deutsche Teilung
war es für alle Teilnehmer ein unbeschreibliches Ereignis bei klarem Wetter das
Harzer Vorland zu betrachten. An der Lappwaldwanderung mit anschließendem
Braunkohlessen und abendlichen Tanz nahmen 60 Personen teil.
Der Ausbau des Vereinsheimes kommt nur langsam voran. Den
Aufrufen des 1. Vorsitzenden Heinz Ochsendorf zu mehr Mitarbeit wurde nur
spärlich gefolgt. 1992 konnten endlich die Restarbeiten mit dem Ausbau eines zweiten
Duschraumes und der Renovierung der Küche abgeschlossen werden. Die Räumlichkeiten
werden seitdem für Vereinsveranstaltungen genutzt, stehen aber auch für private
Feierlichkeiten von Vereinsmitgliedern zur Verfügung.
1992 wurde auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung
der Neubau von 2 weiteren Tennisplätzen genehmigt. Die anschließenden
Verhandlungen mit dem Landkreis und der Stadt Helmstedt gestalteten sich
schwierig aber dennoch konnten 1992 diese Plätze eingeweiht werden. Der
Aufnahmestopp wurde aufgehoben und die Mitgliederzahl der Tennisabteilung stieg
auf 81 Personen. Für die Saison 1993 wurde erstmals eine Herrenmannschaft am
Punktspielbetrieb gemeldet, die am 09. Mai 1993 das erste Punktspiel austrug.
Wie in den Jahren zuvor wurden auch wieder das Faschings- und
das Adventsturnen durchgeführt. Die Turnwartin Brigitte Mosenheuer musste aber
feststellen, dass die Freude an der sportlichen Betätigung unverändert
vorhanden ist, der Ehrgeiz im Gegensatz zu früher aber stark nachgelassen hat.
Leider musste die Abteilung Seniorinnenturnen aufgelöst werden. Alters- und
gesundheitliche Gründe waren der Anlass, dass immer weniger Seniorinnen die
Übungsstunden besuchten.
Die Handballsaison 1992/1993 wurde nur noch mit einer
Herrenmannschaft gespielt. Die Damenmannschaft, die in der Kreisliga spielte,
hat sich nach der letzten Saison leider wieder aufgelöst. Der Abgang von
einigen Spielerinnen konnte nicht kompensiert werden. Bei den Herren zeichnete
sich ein gleiches Bild ab. Handballwart Rolf Dodt musste feststellen, dass
Arbeitsplatzwechsel und beginnende Studien die größten Gegner des TK Helmstedt
sind. Immer öfter mussten daher die Oldies die Herrenmannschaft verstärken.
Im Prellball nimmt die Frauenmannschaft III allein im Bezirk
Braunschwieg an den Wettkämpfen teil und tritt regelmäßig bei
Ausscheidungsspielen der Landesklasse zur Landesmeisterschaft teil. Leider
fehlen auch hier jüngere Spielerinnen.
1994 besteht die Kinderturnabteilung
75 Jahre. Aus diesem Anlass und aufgrund der Tatsache, dass im
Tennisjungendbereich viele Kinder und Jugendliche hinzukamen, entschlossen sich
Petra Habermann, Hendrik Dodt, Jens Ochsendorf und Vollrath Kanitz etwas
Besonderes anzubieten. Ein Kinderspielplatz wurde auf der Vereinsanlage in
Selbsthilfe erstellt und am Tag des Kinderfestes eingeweiht. Ein sehr
gelungenes Fest, an dem 150 Kinder teilnahmen.
Eine neue Abteilung wird 1994 gegründet, die „Sport für Jedermann“ Gruppe unter
Leitung von Rolf Dodt. In den Sommermonaten wurde Rad gefahren und in den
Wintermonaten in der Sporthalle Kantstraße Volleyball gespielt. 12 bis 14
Personen waren immer vertreten.
Jazz-Modern Dance, mit diesem Zauberwort kündigte der
TKH tanzfreudigen Mädchen und jungen Frauen eine sportliche sowie tänzerische
Betätigung an. Am 27. Januar 1995 eröffnete der Vorsitzende Heinz Ochsendorf
die neue Abteilung in der Turnhalle Goethestraße. Die Übungsleiterin, Constanze
Jendrike, freute sich über 20 Mädchen und Frauen.
Der Versuch, neue Mitglieder zu werben wurde verstärkt. Ein
neuer Lehrgang – Selbstverteidigung für Frauen - sollte weitere Mitglieder
bringen. Am 03. Mai 1995 wurde mit diesem Angebot in der Sporthalle
Wilhelmstraße begonnen.
1995 wird auf der Mitgliederversammlung ein neuer Vorstand
gewählt. Peter Blau löst Heinz Ochsendorf als 1. Vorsitzenden ab. Die
Versammlung bedankt sich bei Heinz Ochsendorf für seine unermüdlichen Einsätze
und Verdienste und wählt ihn zum Ehrenvorsitzenden.
Die Jahre 1995 und 1996 sind für die Tennisabteilung sehr
erfolgreich. Die Herrenmannschaft schaffte in diesen Jahren zwei Aufstiege, aus
der Kreisklasse über die Kreisliga in die Bezirksklasse. Die Damenmannschaft
stieg 1996 in die Bezirksklasse auf. Außer der Jungseniorenmannschaft nahm auch
eine Juniorenmannschaft am Punktspielbetreib teil. Neben dem inzwischen
jährlich stattfindenden Mitternachtsturnier in der Tennishalle Emmerstedt im
März wurden im Sommer auch wieder die Vereinsmeisterschaften im Einzel und die
Mixed-Meisterschaften ausgespielt.
Der Handballabteilung ging 1996 leider endgültig die Puste
aus. Mehr schlecht als recht quälten sich die Spieler, die teilweise bereits
über 50 Jahre alt waren durch die Saison. Hinzu kamen Langzeitverletzte. Eine
traurige Entscheidung wurde daher vom Handballwart Rolf Dodt getroffen, die
Mannschaft wurde zurückgezogen. Eine schöne und viele Jahre erfolgreiche Ära
ging damit zu Ende.
Die „goldenen
Fünfziger“, wie sich die Gruppe der über Fünfzigjährigen nennt, trifft sich
im Rhythmus von 4 Wochen im Vereinsheim bei Kaffee und Kuchen. Einmal im Jahr
findet eine Bus- und Wanderfahrt statt. 1995 ging ein Ausflug an die Weser
unternommen. Die Jahresabschlussfeiern fanden bei Adventsgebäck mit Kuchen und
Keksen im Vereinsheim statt. Aus den „goldenen Fünfzigern“ wird in den folgenden
Jahren die Seniorenabteilung. An den regelmäßigen Treffen ändert dies aber
nichts. Kleinere Wanderungen, Veranstaltungen zum Fasching, Ostern und
Himmelfahrt werden gut angenommen, Dank der guten Organisation von Christa
Ochsendorf.
Die Wanderungen des Gesamtvereins sind dagegen eine
Seltenheit geworden. Himmelfahrts- und Braunkohlwanderungen wurden allerdings
immer wieder durchgeführt. 1996 wurde eine Fahrt zum Brocken angeboten. Da das
Angebot nur spärlich angenommen wurde, fuhren die Teilnehmer mit eigenen Autos
zum Reiseziel, anstelle des geplanten Busses. Es ist immer schade, wenn viel
Liebe und Vorbereitung in Aktivitäten gesteckt werden, die dann nicht
angenommen werden.
Das erstmalig im September 1997 durchgeführte Oktoberfest wurde von 60 Mitgliedern
und Gästen gefeiert. Die Idee dazu kam von Rolf Dodt. Mit dieser Veranstaltung
sollte das Sommerfest abgelöst werden, dass in den Jahren zuvor einen immer
stärkeren Rückgang zu verzeichnen hatte. Im Vorstand bestand die Hoffnung, dass
der Fortbestand des Oktoberfestes gesichert ist, aber nachdem für 1998 nur 20
Anmeldungen vorlagen, wurde dieses Fest ebenfalls gestrichen.
Die Tennisabteilung meldet zur Punktspielsaison 1997 eine zweite
Juniorenmannschaft. Damit nahmen 6 Mannschaften, 2 Herren-, 2 Damen- und 2
Juniorenmannschaften am Spielbetrieb teil. Allerdings lässt der Boom allmählich
nach. Während die Mitgliederzahl 1996 noch bei 130 lag, verminderte sich diese
bis Ende 1998 auf 78. Basierend auf diesen Zahlen erübrigten sich die
Überlegungen nach einem weiteren Tennisplatz. Verstärkt wird der Eindruck des
Rückgangs auch durch die mangelnde Bereitschaft an den Arbeitsdiensten. 1995
leisteten 44 Mitglieder insgesamt 459 Stunden, 1996 haben 56 Mitglieder 310
Stunden gearbeitet und 1998 arbeiteten 35 Mitglieder 166 Stunden.
Vereinsmeisterschaften wurden ausgespielt und das Mitternachtsturnier in der
Emmerstedter Tennishalle fand wiederum im März statt.
Die Prellballabteilung hat sich 1997 entschlossen aufzugeben.
Mit zuletzt 4 Spielerinnen konnte ein Trainingsbetrieb nicht durchgeführt
werden. Aber der Wunsch nach sportlicher Betätigung besteht unverändert und so
wird spontan eine Badminton Abteilung gegründet. Die langjährige Abteilungsleiterin
Marlies Siemann übergibt den Staffelstab an Waltraud Fett.
Am 5. April 1999 wurde das 110-jährige Vereinsbestehen mit 40 geladenen Mitgliedern und
Gästen, die sich um den Aufbau und dem Wohle des Vereins besonders verdient
gemacht und hervorgetan hatten, in einem würdigen Rahmen im Schützenhaus
gefeiert. Das Sommerfest am 10. Juli wurde von 80 Mitgliedern besucht. Bei
Freibier und Livemusik wurde bis in die Nacht gefeiert.
Im Zuge des Vereinsjubiläums durfte der Turnklub am 27.
Februar 2000 die Bezirksmeisterschaften in der rhythmischen Sportgymnastik
ausrichten. Nach der Eröffnung durch den Bürgermeister Herrn Dr. Birker haben
sich fast 100 Mädchen im fairen Wettkampf gemessen. Viele Mitglieder haben sich
an der Gestaltung dieses Wettkampfes beteiligt und die Kanthalle entsprechend
vorbereitet und geschmückt.
Die Tennisabteilung wird kleiner. Nach der Punktspielsaison
1999 löste sich die Juniorenmannschaft auf. Andere Freizeitbeschäftigungen
wurden für die Jugendlichen interessanter. Im Erwachsenenbereich nahmen nur
noch 3 Mannschaften an den Punktspielen teil. Wie in den Jahren zuvor fand das
obligatorische Mitternachtsturnier in der Tennishalle Emmerstedt statt und
Vereinsmeisterschaften in den Klassen Herren, Herren 40, Herren Doppel und
Mixed wurden ausgespielt. Anlässlich des Jubiläumsjahres fand über Pfingsten
ein Einladungsturnier auf der Vereinsanlage statt. An zwei aufeinander
folgenden Tagen wurden bei schönstem Wetter mit befreundeten Vereinen
interessante Matches gespielt. Mit 3 Mannschaftsmeldungen geht es in das
Punktspieljahr 2000.
Zum Sommerfest 2000 fanden sich trotz schlechten Wetters und
den beginnenden Sommerferien immerhin 50 Besucher ein. Zum Kinderfest konnten
Dagna Kusche und Ingrid Oelmann fast 30 Kinder begrüßen. Bei Spiel und Spaß
hatten die Kinder ihre helle Freude und waren voller Elan und Ehrgeiz bei den
Spielen. Mit Süßigkeiten und Preisen verging der Nachmittag im Fluge.
Die Seniorenabteilung trifft sich nach wie vor regelmäßig zu
den Nachmittagsrunden. Neben dem Kaffeetrinken werden auch immer wechselnde
Gesellschaftsspiele gespielt. Auch das Wandern kam in diesem Jahr nicht zu
kurz. Nach einer Lappwaldwanderung im Herbst ging es zum anschließenden
Braunkohlessen in das Juliusbad. Eine Busfahrt führte die Gruppe in das Mühlenmuseum
nach Gifhorn. Wie in den Jahren zuvor war die Weihnachtsfeier wiederum der
Höhepunkt.
Die Gruppe Sport für Jedermann ist nach wie vor mit
durchschnittlich 16 Aktiven regelmäßig tätig. In der Abteilungsleitung hatte es
2000 einen Wechsel gegeben. Uwe Scharf löste Rolf Dodt ab. In den Sommermonaten
wurde Rad gefahren, in den Wintermonaten in der Halle Volleyball gespielt,
allerdings erst nachdem Bärbel Neef ein leichtes Auflockerungs- und
Gymnastikprogramm durchgezogen hat. Uwe Scharf hat für diese Gruppe eine
Exkursion zum Atommüllendlager in Morsleben organisiert. 13 interessierte
Mitglieder nahmen daran teil und erfuhren viele Informationen zum Thema der
geologische Situation und Sicherheitsstandards.
Das Training der Abteilung Frauengymnastik erfolgt in der
Sporthalle Gymnasium Bötschenberg. Im März 2000 übernahm Bärbel Neef die
Leitung. Nach Anschaffungen von Fitbällen, Stepp-Brettern und Hanteln erfolgt
ein abwechslungsreicher Übungsbetrieb. Großen Wert legt die Bärbel Neef auf den
Gesundheitseffekt. Die Übungsabende bestehen aus einem Herz-Kreislauf-Teil,
Rückengymnastik und anschließendem Stretching. Auch in dieser Abteilung finden
außerhalb der Übungsabende gemeinsame Wanderungen mit anschließendem Essen
statt.
Im Jahr 2001 hat der Turnklub das Internet für sich entdeckt.
Frank Biermann gestaltete die erste Homepage, www.turnklub.de, die am 16.05.2001 online ging.
Die Zeiten werden für kleinere Vereine immer schwieriger. Die
Bereitschaft ehrenamtlich tätig zu werden bzw. zu arbeiten ist gering. Es sind
immer die gleichen Personen, die spontan einspringen wenn es etwas zu tun gibt.
Aus diesem Grund wurden im Turnklub Überlegungen angestellt mit einem anderen
Helmstedter Verein zu fusionieren. Sondierungsgespräche fanden statt und auf
Vorstandsebene wurden die Fusionsgespräche
mit dem SV Germania Helmstedt konkreter. Um sich besser kennen zu lernen fanden
gemeinsame Vereinsveranstaltungen und Feierlichkeiten statt. Es ging zügig
voran und erste Gespräche mit Juristen zum Thema Vertragsgestaltung erfolgten.
Letztendlich kam aber von den Mitgliedern ein Veto. Dennoch wurde festgestellt, dass grundlegende
Gedanken zu unserem Verein angestellt werden müssen.
Auf der Mitgliederversammlung 2007 erläutert Hendrik Dodt
daher Gedanken und Anregungen für die Zukunft des Turnklub Helmstedt:
Was war uns wichtig
und was ist uns wichtig?
- Gemeinsamkeit und Offenheit
- Freude am Sport und Vereinsleben
- Fortschritt für den Verein
- Aktive Förderung des Vereins und
Vereinsleben
- Fortbestand des Vereins
Fusion
- Trotz vorläufigem Scheitern der
Fusion mit dem SV Germania Helmstedt werden die Kontakte, mit dem Ziel einer
Fusion weiterhin gepflegt.
- Zu dieser Fusion gab es
unterschiedliche Meinungen, die Vor - und Nachteile müssen diskutiert werden.
Aktive Förderung des
Vereins und Sportlebens
- Die Fluktuation muss gesenkt
werden
- Förderung der Jugend
- Zusätzliche Trainer/innen für
unterschiedliche Bedürfnisse, z. B. Trainer/innen für Anfänger/innen der JMD -
Abteilung, die noch nicht an Wettkämpfen teilnehmen
- Zusätzliche Freizeitangebote, z.
B. Zeltlager mit Lagerfeuer.
- Aktive Nutzung des
Vereinsgeländes, die Anlage und das Vereinsheim könnten von den Abteilungen
mehr genutzt werden
- Tennisabteilung stärken
Jugendliche
gewinnen und Trainer stellen
Förderung
von Spielgemeinschaften
Breitentennis
anbieten
- Sport ab 50 Jahre fördern,
z.B.
Gesundheitssport, Sport für Jedermann,
Altersgerechte Sporttreffen, wie Bosseln, Wandern usw.
- Seniorenabteilung wieder
beleben,
Einbindung
in das Vereinsleben, Freizeitaktivitäten mit Treffen im Vereinsheim usw.
- Gemeinschaft stärken
Aktive
Förderung der Vereinsveranstaltungen und attraktivere Gestaltung
- Öffentlichkeitsarbeit
Wir brauchen unbedingt einen Pressewart, der
uns in den Medien, Vereinskasten und Internet präsentiert
Was bietet unser
Verein?
- Geborgenheit eines kleinen
Vereins
- Gestaltungsmöglichkeiten
- Solidarität und Wir – Gefühl
- Tradition und Zukunft
Da es der Wettergott in den Jahren 2007 und 2008 gut meinte,
konnte sich von Mai bis Oktober die Abteilung Sport für Jedermann jeden Montag
zum Radfahren durch den schönen Landkreis Helmstedt treffen. 2007 fuhren im
Schnitt 7 Teilnehmer/innen 521 km und 2008 waren es 8 Teilnehmer/innen mit 464
km. Am 08.Juni 2008 radelte die gemischte Sportgruppe mit 12 sportbegeisterten
Teilnehmern bei herrlichem Sommerwetter zur ,,Waldgaststätte Barriere Rehm“ bei
Weferlingen zum alljährlichen Spargelessen. Die Heimfahrt führte die Gruppe,
nach Überwindung einiger Hindernisse und Härtetests zum wohlverdienten
Kaffeetrinken ins „Mühlenkaffee“ nach Moraleben.
Auch in der Jazz-Modern-Dance-Abteilung hat sich in 2007 und
2008 einiges getan. So begann das Jahr 2007 mit den Vorbereitungen für die
erstmalige Ausrichtung eines JMD-Turniers
in den Turnhallen des Julianums, welches am 22. April 2007 stattfand. Beide
Turnierformationen des Turnklubs, Flash und ExPression, starteten an diesem Tag
in derselben Liga, der Verbandsliga Nord/Ost 2, und mussten somit gegeneinander
antreten. Aber auch die Formationen aus der Jugendliga Nord/Ost reisten an
diesem Tag an, um die Ergebnisse der langen Arbeit an den Choreographien
endlich für sich festzumachen. 300 Zuschauer besuchten die Sporthalle des
Julianums. Am Ende des Turniertages konnte festgestellt werden, dass die
Veranstaltung ein voller Erfolg war. Dies nahm der TKH zum Anlass, in die
Vorbereitungen für eine zweite Turnierausrichtung im Folgejahr zu gehen.
Zum Abschluss der Saison 2007 startete die Formation ExPression
in den Sommerferien durch zu einem Zeltwochenende am Tankumsee. Hier wurde viel
gefeiert, gegrillt und gelacht. Bei diesem Spaßwochenende handelt es sich um
ein im Jahr 2004 eingeführtes Ritual, das auch neuen Mitgliedern immer wieder
die Möglichkeit gibt, ihre Mittänzerinnen richtig kennen zu lernen und somit in
die Gruppe integriert zu werden.
Nur noch zwei Tennis- Mannschaften wurden für die Jahre 2007
und 2008 zum Punktspielbetrieb gemeldet. Die Damenmannschaft musste zwar eine
Spielvereinigung mit dem HTV eingehen, aber unseren Tennisdamen Bärbel Neef,
Ingrid Fricke und Ingrid Dodt machte auch dies viel Freude. Die Herren 40-Mannschaft
spielte in den letzten Jahren in der gleichen Besetzung, mit Artur
Klippenstein, Harald Pieper, Lutz-Christian Kusche, Udo Franzmeier, Uwe
Stielau, Detlef Sarrach und Fritz Beddig. In den beiden vergangenen Spielzeiten
wurde diese Mannschaft jeweils Staffelzweiter und verpasste leider den Aufstieg
in die Bezirksklasse. Dennoch sind Punktspiele immer etwas Besonderes und das
Verhältnis innerhalb der Mannschaft ist vorbildlich! Die Maxime lautet: jeder
der an dem Spieltag dabei ist, spielt auch! Egal, wie der Spielstand aussieht.
Es hat sich eingebürgert, dass sich die Tennisspieler jeweils
dienstags und donnerstags ab ca. 17 Uhr auf der Vereinsanlage treffen und dann
in verschiedenen Variationen Einzel oder Doppel gegeneinander spielen. Highlights
in den vergangenen Jahren waren die Saisonabschlussfeiern. Hier wurde nach dem
gemeinsamen Spielen anschließend bei viel Spaß gegrillt und der Körper wieder
mit ausreichend Flüssigkeit versorgt.
In der letzten Tennis-Abteilungssitzung im Oktober 2008 wurden
personelle Änderungen getroffen. Markus Hoffmann, der bis dahin zuständig für
den Punktspielbetrieb war, stand für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung.
Dieses Amt wurde von Harald Pieper übernommen. Neuer Abteilungsleiter der
Tennisabteilung wurde Udo Franzmeier, der dieses Amt von Lutz-Christian Kusche
übernahm.
Auf der Mitgliederversammlung 2009 verkündete Ingrid Dodt,
dass sie nach vier Jahren als Vorsitzende für eine Wiederwahl nicht wieder
kandidiert. Zum neuen 1. Vorsitzende wurde Lutz-Christian Kusche gewählt.
Im Jahr 2010 musste die Vereinssatzung neuen gesetzlichen
Regelungen angepasst werden. Der Vorstand hat die Satzung überarbeitet und von
einem Rechtsanwalt prüfen lassen. Korrekturen wurden eingearbeitet und die
aktuelle Fassung wurde in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 05.
November 2010 einstimmig genehmigt.
In der
Saison 2009 gelang der Herren 40 Mannschaft im Tennis der Aufstieg in die
Bezirksklasse und im Jahr darauf konnte erneut die Meisterschaft und der Aufstieg
in die Bezirksliga gefeiert werden. In den beiden Saisons der Folgejahre schlug
sich die Mannschaft dort sehr gut und erreichte jeweils gute Mittelplätze. In
der Saison 2013 konnte die Mannschaft an einem Spiel kurzfristig nicht
antreten. Dies war ausschlaggebend dafür, dass der letzte Platz nicht
verhindert werden konnte. In 2014 wird daher wieder in der Bezirksklasse
angetreten. Diese Mannschaft ist inzwischen der einzige Vertreter des Turnklubs
im Tennisbetrieb.
In 2011 wollte der Verein das Sommerfest gänzlich anders
gestalten. „TKH on the Beach“
war das Motto! Dazu musste der Beach natürlich geschaffen werden. Aus der Abteilung Sport für Jedermann kam die Anregung nach einem Beachvolleyballplatz. Gesagt, geplant, gemessen, entschieden. Das Feld wurde ausgehoben, Fundamente für die Stangen gegossen, nur der weiße Sand fehlte noch. Dann fing es an zu regnen. Dies bedeutet, dass der Sand nicht bis an den vorgesehenen Platz transportiert werden konnte, sondern gleich hinter dem Tor abgekippt werden musste. Über 100 Tonnen weißer Sand wurden von den Vereinsmitgliedern transportiert und es entstand der Beachvolleyballplatz.
war das Motto! Dazu musste der Beach natürlich geschaffen werden. Aus der Abteilung Sport für Jedermann kam die Anregung nach einem Beachvolleyballplatz. Gesagt, geplant, gemessen, entschieden. Das Feld wurde ausgehoben, Fundamente für die Stangen gegossen, nur der weiße Sand fehlte noch. Dann fing es an zu regnen. Dies bedeutet, dass der Sand nicht bis an den vorgesehenen Platz transportiert werden konnte, sondern gleich hinter dem Tor abgekippt werden musste. Über 100 Tonnen weißer Sand wurden von den Vereinsmitgliedern transportiert und es entstand der Beachvolleyballplatz.
Es wurde intensiv geplant und ein Beachvolleyball-Turnier
organisiert. Werbung wurde betreiben und über 1000 Flyer wurden von den Mädchen
der Jazz-Modern-Dance-Abteilung persönlich verteilt. Das Zelt wurde aufgebaut,
Getränke und Speisen wurden gekauft, Kuchen gebacken und mit einem DJ eine große Partynacht
vorbereitet. Die Planung und Organisation war hervorragend. Das Beachvolleyball
Turnier kam super an, alle Abteilungen stellten sich mit Veranstaltungen vor
und am Nachmittag herrschte unheimlich viel Betrieb auf der Vereinsanlage.
Leider setzte sich dies am Abend nicht fort. Es waren kaum Besucher vorhanden.
Fazit: Ein Riesenaufwand – hohe Kosten und leider insgesamt gesehen – ein
Reinfall. Es wurde analysiert, woran es gelegen haben könnte, dass abends keine
Besucher gekommen sind. Eine Parallelveranstaltung könnte ein Grund dafür
gewesen sein.
Ein erneuter Versuch mit ähnlichem Programm wurde 2012
gestartet. Wieder lautete das Motto: „TKH on the Beach“. Da die Investitionen
bereits im letzten Jahr für diese Mottoparty getätigt wurden, war das
finanzielle Risiko überschaubar. Auch hier wurde wieder alles sehr gut
organisiert, das Beachvolleyball-Turnier verlief fantastisch, - den Sieger
dieses Turniers stellte der Turnklub Helmstedt - die Kinder hatten bei einer
Schnitzeljagd viel Freude, der Nachmittag mit gespendetem Kuchenbuffet war sehr
gut besucht aber der Abend war leider wieder ein Reinfall. Schade- ein drittes
Mal wird diese Veranstaltung in dieser Form nicht wieder durchgeführt werden.
Von der Sommerveranstaltung in den Winter. An zwei Tagen
präsentierte sich der Turnklub im Dezember 2011 auf dem Helmstedter Weihnachtsmarkt und verkaufte die eine oder andere
weihnachtliche Köstlichkeit.
Nach 2009 hatte 2011 zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte
die Tanzsportabteilung des Turnklub ein knapp zweistündiges Showprogramm zusammengestellt. Die
bunte Show rund um die musikalischen Klassiker aus den 90er Jahren war ein
voller Erfolg. Rund 270 Zuschauer hatten die Tänzerinnen und Tänzer in der
Elzweghalle empfangen. „Wir hätten nie mit einem solch riesigen Publikum
gerechnet. Vor zwei Jahren waren es gerade einmal etwa 80 Zuschauer, die
Steigerung ist enorm!“, so Abteilungsleiterin Lena Metschke. Umso erfreulicher
war dieser unerwartet hohe Zuschauerandrang für die Aktiven, deren Motivation
noch weiter anstieg. In der Show fehlte kaum ein Klassiker: Matthias Reim war
ebenso vertreten wie Robert Miles’ „Children“ oder Eiffel 65’s „Blue“, getanzt
haben alle acht Gruppen des Vereins im Alter von vier bis vierzig Jahren. Die
Stimmung war grandios. Die Menge hat mitgewippt, der ein oder andere sogar
mitgesungen.
Aufgrund des großen Erfolges dieser Veranstaltung wurde auch
2012 eine entsprechende Präsentation vorbereitet. Um den Zuschauerandrang
bewältigen zu können, diesmal in der Julianum-Halle. Eingeladen wurde zur
„Hüttengaudi – Die besten Après-Ski Hits“. Seit dem Sommer hatten sich die ca.
140 Tänzer und Tänzerinnen gemeinsam mit den Trainern vorbereitet. Diesmal
sorgten in der zweistündigen Show gleichermaßen aktuelle Musik aus den Charts
(Dj Antoine – Ma Chérie) wie auch typische Partyklassiker (Tim Toupet –
Fliegerlied) für entsprechende Unterhaltung. Für noch mehr Abwechslung inmitten
des „Hüttengaudi“-Programms sorgen die Formationen Les Bleues, New Flash und
Flépé mit ihren diesjährigen Wettkampfchoreografien. Auch 2012 kam die
Veranstaltung beim zahlreich erschienenen Publikum wieder großartig an.
Von daher hat die Jazz-Modern-Dance Abteilung auch 2013 im Herbst eine Abteilungspräsentation durchgeführt. Nach dem Motto „Hüttengaudi“ im Vorjahr hieß es diesmal „Chartstürmer & Ohrwürmer“. „Wir freuen uns riesig, dass unsere vergangenen Tanzpräsentationen so gut ankamen, dass wir dieses Jahr bereits zum vierten Mal einladen können unsere Abteilung kennenzulernen“, so die Abteilungsleitung Lena Metschke, „am aufgeregtesten sind immer wieder unsere jüngsten Nachwuchstalente, die das Ereignis mit großer Vorfreude erwarten“. Im vergangenen Jahr hat sich viel in der Abteilung getan. Die engagierte Trainerin Viola Bode verließ Anfang des Jahres den Verein in die tänzerische Selbständigkeit. Ihre drei Kindergruppen wurden von Lisa Kunert und Anna Gerke übernommen. Die Erwachsenengruppe blieb bis zum Sommer leider ohne neuen Trainer, legte dann aber ab August unter der Leitung von Lena Metschke wieder los. Somit konnten wie im vergangenen Jahr alle acht Formationen ihr Können u.a. zu Chartstürmern wie „Around the World“ von ATC, „Veo Veo“ der Hot Banditoz, „Saturday Night“ von Whigfield, „Save and Sound“ der Capital Cities oder zu Ohrwürmern von ABBA sowie aus dem Musical Grease zeigen. Für Abwechslung wurde wieder mit den Turniertänzen der Jugendligaformation Improvement und der Oberligaformation Flépé gesorgt. Jede der acht Gruppen aus der Abteilung hat so ihren persönlichen Teil zur Show beigetragen, zudem gab es noch zwei zusätzliche Aufführungen von Tänzern, die sich neben dem Training eigenständig Duos ausgedacht haben und diese ebenfalls gezeigt haben und es gab dieses Jahr erstmals eine Showeinheit, die – alles andere als negativ – aus dem Tanzrahmen fiel. Damit ist eine Neuerung in der Abteilung gemeint, denn seit Mai 2013 hat sich eine weitere Gruppe etabliert. Unter der Leitung von Pia Springer findet seither einmal wöchentlich Bodenturnen statt. Natürlich zeigten auch diese Teilnehmer zur Musik, was sie bereits erlernt haben. Die Veranstaltung fand erneut großen Anklang beim zahlreich erschienenen Publikum und abends gingen alle zufrieden nach Hause.
Auch im November 2014 wird diese Veranstaltung wieder eine Bereicherung für den TKH-Terminkalender sein.
Die Kündigung des Pachtvertrages für unsere Vereinsanlage durch den Landkreis hat hohe Wellen geschlagen. Ein einziges Gespräch zum Thema Pachtverlängerung hat mit dem Landkreis im Juni 2012 stattgefunden. Wir sind damals mit dem Ergebnis auseinander gegangen, dass wir uns das Mandat der Mitglieder geben lassen wollen und uns im Herbst zu weiteren Gesprächen treffen werden. Wir haben das unsrige getan und uns in der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 31. August 2012 das Mandat geholt. Unmittelbar nach der Mitgliederversammlung haben wir den Kontakt zum Landkreis gesucht. Mehrere Telefonate hinsichtlich einer möglichen Terminvereinbarung wurden geführt, aber erfolglos. Auf einer Sitzung der Helmstedter Sportvereine hat Ingrid Fricke das Thema Pachtvertrag dann zur Sprache gebracht. Der Bürgermeister Witttich Schobert hat sich angeboten uns zu unterstützen. Endlich bewegte sich etwas. Da es keinen Interessenten für unsere Vereinsanlage gab, bleibt alles beim Alten! Der Pachtvertrag wurde um weitere 4 Jahre verlängert. Der Verein muss sich nun aber um die Straßenreinigung und den Winterdienst kümmern, ferner die Versicherungskosten des Vereinsheimes übernehmen. Wieder zusätzliche Kosten. Unter anderem deshalb war es nicht zu vermeiden in der Mitgliederversammlung 2013 die Beiträge moderat zu erhöhen. Trotz dieser Erhöhung hat unser Verein unverändert niedrige Beiträge, die es jedem ermöglichen sollten, einer sportlichen Betätigung nachgehen zu können.
Die Mitgliederzahlen unseres Vereins pendeln seit Jahren zwischen 250 und 280 Mitglieder. Aktuell sind es 268 Mitglieder. Trotz allem wird die Situation der Sportvereine immer dramatischer. Die Stadt Helmstedt hat die Förderung der Vereine um über 50% gekürzt. Es zeichnet sich ab, dass ohne Kooperationen oder gar Fusionen kein Helmstedter Verein überleben kann. Um hier nicht unter die Räder zu kommen, und nur noch eine unbedeutende Spielmasse zu werden, haben die ersten Gespräche zwischen dem Turnklub mit dem TSV Fichte Helmstedt zu einer Kooperation stattgefunden.
Die Mitgliederversammlung 2013 erteilte dem Vorstand das Mandat über eine mögliche Kooperation mit dem KreisSportBund und dem Vorstand vom TSV Fichte zu reden und Überlegungen anzustellen, wie und wo eine mögliche Zusammenarbeit sinnvoll ist. In mehreren Gesprächen mit dem KreisSportBund wurden verschiedene Modelle durchgesprochen. Aber für alle Beteiligten ist dies Neuland. In einer Probephase bis Juli 2014 haben alle Mitglieder der beiden Vereine die Möglichkeit an den jeweiligen Übungsstunden teilzunehmen. Bislang sind mit Ausnahme des Eltern-Kind-Turnens die Angebote noch recht zaghaft angenommen worden. Ferner wurden gemeinsame Veranstaltungen, wie das Herbstfest 2013 in unserem Vereinsheim, oder die vom TSV Fichte organisierte Braunkohlwanderung 2014 durchgeführt.
Die Vorbereitungen für das 125-jährige Vereinsjubiläum laufen seit einigen Monaten. Der Festakt findet am 14. Juni 2014 im Schützenhaus in Helmstedt statt.
Und wie geht es weiter? Mehr zu unserem 125-jährigen Vereinsjubiläum finden Sie hier.
Und wie geht es weiter? Mehr zu unserem 125-jährigen Vereinsjubiläum finden Sie hier.